Rundschreiben Nr. 3  2022

 

Verehrte Mitglieder, Rübenanbauer: innen und Freunde des Rübenanbaues im Lippe-Weser Raum, 

die finale Abrechnung der Zuckerrüben aus der Ernte 2021 liegt vor, die Zahlung durch P&L ist erfolgt. Bitte prüfen sie die Abrechnung. Uns sind keine Fehler aufgefallen, bei den Abrechnungen, die uns zur Verfügung standen waren die Mengengerüste analog zu den Zuckergehalten korrekt zugeordnet und abgerechnet. Auch die verhandelten Preise waren richtig zugeordnet. Gerne unterstützen wir sie, wenn sie Verständnisfragen haben. Bitte an das Verbandsbüro wenden, wir nehmen dann Kontakt zu ihnen auf.

Feldaufgang

Die früh gesäten Rüben haben es schwer in diesem Jahr. Es war doch so optimal. Ein trockner März lies Freude bei der Bodenbearbeitung und der Saat aufkommen, die Landwirte waren zufrieden. Der April zeigte sich wie ein April. Schauer, und zwar kräftig, ließen eine Krusten entstehen. Selbst auf Flächen, die noch grau geworden waren, ist es eingetreten. Dazu die kühlen Temperaturen, die den kleinen Rüben auch die Kraft nahmen.

Nun gilt es, nach dem Regen aus der Nacht von Sonntag auf Montag, am Standort Lage immerhin 32 Liter/m², die feuchten Bedingungen mit dunkler Bodenoberfläche für intensive Zählungen auf mehreren Stellen im Schlag zu nutzen. Ein Bestand mit 50.000 Pflanzen sollte auf jeden Fall stehen bleiben. Wichtig ist die Verteilung. Sind in der Reihe auch 3 Fehlstellen hintereinander, kann das von der Nachbarreihe ausgeglichen werden. sofern dort Rüben stehen. Daher immer an der Zählstrecke auch die linke und rechte Reihe mit ins Auge fassen.

Eine Neuansaat verursacht Kosten von rund 300 Euro/ha, dazu kommt ein um 4 Wochen verkürzte Wachstumszeit. In Summe sind da schnell 800 Euro/ha zusammen. Sofern wir 40 Euro/to unterstellen sind es schnell der Wert von 20 to/ha auf die man bei der Entscheidung gegen den Umbruch verzichten kann.

Herbizid Einsatz

Dort, wo auch eine Entscheidung gegen den Umbruch erfolgt, sollte nun zügig die Herbizid Behandlung einsetzen. Die Beikräuter sind im ersten LB, daher aus Verträglichkeitsgründen die Spritzung splitten, z.B. 5 Tage bei Temperatursumme 70°. So können auch höheren Mengen Debut zum Einsatz kommen, z.B. 20 g + 15 g mit entsprechender Unterstützung durch ausreichende Mengen an Phenmedipham von mind. 550 - 600 g/ Spritzung. die Goltixmenge kann noch niedrig gefahren werden, sie wird später aufgefüllt. Hohe Goltixmengen beschleunigen die Wirkstoffaufnahme in die kleinen Rüben bei verzögertem Abbau.

Notfallzulassung Insektizide im Anbaujahr 2022

Nachdem das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im vergangenen Herbst den Antrag auf Notfallzulassung der Neonicotinoide Cruiser-Beize auf Grundlage der Empfehlung der Pflanzenschutzdienste der Bundesländer für 2022 abgelehnt hat, lag unser Fokus beim Bemühen um ausreichende Bekämpfungsmöglichkeiten virusübertragender Blattläuse auf Notfallzulassungen für Insektizide der Wirkstoffgruppe Acetamiprid. Vor kurzem hat nun das BVL für die beiden Acetamipridhaltigen Insektizide Carnadine und Mospilan SG Notfallzulassungen für den Zeitraum Anfang April bis Ende Juli 2022 erteilt. Damit stehen in dieser Saison neben resistenzgefährdeten Pyrethroiden folgende Insektizide zur Verfügung:
- Pirimor (Aufbrauchfrist 30. April 2022!)
- Carnadine und Mospilan SG
- Teppeki

Durch das Blattlaus-Monitoring werden Sie demnächst wieder aktuell über die Befallsrate bei Blattläusen informiert. Weiterhin frohes Schaffen 

Für den Vorstand

Peter Froböse