Verehrte Mitglieder, Rübenanbauer: innen und Freunde des Rübenanbaues im Lippe-Weser Raum,
Die Mähdruschernte ist nahezu abgeschlossen. Überrascht haben an vielen Standorten die Erträge bei Getreide und Raps. Das trockene Wetter ließ eine zügige Arbeit zu, Trocknungskosten sind zum Glück nicht entstanden. Die Erntemengen haben an mancher Sammelstelle bzw. in den Häfen für Engpässe gesorgt, hoffen wir mal auf einen guten Absatz in Richtung Export.
So schön das Wetter auch ist, leider fehlt uns der Regen dringend für den Mais, die Kartoffeln und die Zuckerrüben. Es ist nicht viel in Aussicht. Einziger Trost sind die inzwischen hohen Zuckergehalte, denn die gesunden Blätter, wie auch die Sonne mit den kühlen Nächten sind positiv zu vermerken.
Früher Erntestart
Die Zuckerrübenernte rückt näher, bedeutend früher als wir es gewohnt sind. Aufgrund der angespannten Versorgungslage mit Gas muss auch das Werk Lage früh starten. Pfeifer & Langen Lage weist in seinem aktuellen Rundschreiben in dieser Woche auf die Hintergründe hin.
Wird die frühe Rodung finanziell ausgeglichen?
Der Vorstand des Verbandes hat intensiv zu dem Thema und den Auswirkungen für die Landwirte mit Pfeifer & Langen diskutiert. Eine deutliche Anpassung der Frühlieferprämie ist verhandelt. So wird kein Landwirt, der früh liefert, benachteiligt.
Es ist überlegenswert, Schläge, die im Moment keine hohe Ertragserwartung signalisieren, bereits zu Beginn der Kampagne zu roden. Die Zuckergehalte sind hoch und der Zuwachs wird auf solchen Schlägen begrenzt bleiben. Eine frühe Wintergetreidebestellung ist ebenfalls möglich mit entsprechender Ertragserwartung im nächsten Jahr.
In der hier angeführten Beispielsrechnung sind die derzeit möglichen Rahmenbedingungen zu einem angenommenen Rübenpreis, der möglichen Ertragserwartung, der Zuckergehaltsentwicklung abgebildet. An jedem Standort wird das Ertragsniveau und der Zuwachs anders aussehen, aber es zeigt sich deutlich, dass die frühe Rodung nicht zu Benachteiligungen führt. Der unterstellte Rübenpreis dient nur der Vergleichsrechnung. Nach den finalen Preisverhandlungen wird in allen Szenarien der gleiche Preis bei 16 % Pol. stehen, hier liegt der Vergleich auf der biologischen Leistung unter den angenommenen Wetterverhältnissen und den Erfahrungen den letzten, z.T. auch sehr trockenen Jahren mit später einsetzenden Niederschlägen.
Beispielsberechnung: |
Szenario 1 |
Szenario 2 |
Szenario 3 |
Szenario 4 |
|
Lieferung: |
10.09. |
01.10. |
15.10. |
30.11. |
|
z.B. Rübengrundpreis (16 % Pol): |
€/t |
45 |
45 |
45 |
45 |
Rübenertrag: |
t/ha |
50 |
57 |
65 |
70 |
Zuckergehalt: |
% Pol |
20,5 |
19 |
17,5 |
17,5 |
Zuckerertrag |
t/ha |
10,3 |
10,8 |
11,4 |
12,3 |
Rübenpreis vor Prämien: |
€/t |
59,18 |
54,45 |
49,73 |
49,73 |
Frühlieferprämie: |
€/t |
11,00 |
1,30 |
0 |
0 |
Marktleistung vor Prämien |
€ |
3.456 |
3.218 |
3.232 |
3.481 |
Auswirkungen auf die Rübenanfuhr
Die Liefergruppen müssen eine höhere Wochenmenge schaffen, da Rübenströme aus weiten Regionen zu anderen Werken umgelenkt werden. Die Lieferpläne stehen und können auch nur sehr begrenzt noch verändert werden.
Saatgutbestellung
Am 15. August endet die Saatgutfrühbestellung für 2023. Denken sie bitte an den Termin, es lohnt sich. Einige Betriebe möchten den Rübenanbau 2023 ausdehnen und fragen nach Zusage für Zusatzmengen, um den Frühbestellrabatt auch dafür nutzen zu können.
Vertragsangebot 2023 – 2025
In diesem Zusammenhang erinnern wir an das Vertragsangebot 2023 – 2025 von Pfeifer & Langen. Wenn sie Fragen zu dem Vertragsangebot haben oder eine Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit der Rübe im Vergleich zu den anderen Kulturen und der Zuckermarktentwicklung haben, melden Sie sich gerne bei uns. Die Beiratsmitglieder und der Vorstand freuen sich auf das Gespräch mit ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand