Die Gründung des Verbandes

Nachdem die Aktionäre der Lippe- Weser – Zucker AG in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 16.Dezember 1985 eine Zusammenarbeit mit Pfeifer und Langen beschlossen hatten, war es erforderlich, eine Interessenvertretung der rübenanbauenden Landwirte zu organisieren.

Der Gründungsausschuss sollte dann unter Berücksichtigung der Regionalität aus 5 Herren der früheren LWZ und 5 weiteren Herren der berufsständischen Organisationen aus dem gesamten Gebiet gebildet werden. Ziel war es, möglichst schnell die Gründung  eines Verbandes aller Rübenanbauer im Lippe Weser Raum zu schaffen. Dazu sollte aus den damals 35 Wahlkreisen für den Rübenbau-Ausschuss 10 neue Wahlkreise gebildet werden, die jeweils ca. 150 Rübenanbauer umfassten. Jeder Wahlkreis wählt für drei Jahre einen Vertreter in den Beirat des Verbandes. Aus dem Kreis der 10 Beiratsmitglieder wird ein Vorstand gebildet, bei dessen Wahl regionale Gesichtspunkte Berücksichtigung finden sollte.

Die Verantwortungsträger entschieden sich für einen starken Verband, um eine hohe Einflussnahme sicher zu stellen, und so traf sich bereits im März 1986  der Gründungsausschuss und bereitete die Satzung und Gründung des Verbandes mit den wichtigsten Zielsetzungen vor:

  • Kontrolle bei der Rübenbewertung mit Hilfe  einer Laborkommission des Verbandes   
  • Kontrolle über die korrekte und vollständige Ausgabe von  Zuckerrübenlieferrechten        
  • Erarbeitung einer Branchenvereinbarung        
  • Einblick in die Zuckerbilanz der Fabrik         
  • Verhandlungen über Rübenpreise, Nebenleistungen, Rübenfrachten und Anbauverträge             
  • Mitbestimmungsrecht bei der Besetzung der Standortleitung und der Anbauberater         
  • Unterstützung eines eigenständigen Verbandes mit der Möglichkeit, dass ein Geschäftsführer in Doppelfunktion Verbandsgeschäftsführung und Anbauberatung ausführen kann.

Damit war die Grundlage des Verbandes gelegt, die von Pfeifer und Langen in allen Teilen voll mitgetragen wurde und bis heute Gültigkeit hat und die vertrauensvolle Zusammenarbeit beider Seiten prägt.

Nachdem dann am 21.Juni 1986 die letzte Hauptversammlung der Lippe Weser Zucker in Lemgo stattgefunden hatte, auf der die Umwandlung beschlossen wurde, ist die LWZ am 24.Juli 1986 aus dem Handelsregister gelöscht worden. Im gleichen Monat lud der Vorsitzende des Gründungsausschusses, Herr Fritz Saacke, Emmerthal zu den 10 Wahlversammlungen in den Regionen ein. Die Rübenanbauer, die ihre Mitgliedschaft erklärt hatten, konnten 10 Vertreter, jeweils einen ihrer Region wählen. Ca. 70% der Rübenanbauer erklärten bis zu den Versammlungen ihren Beitritt. Es gab keine Pflichtmitgliedschaft und der Verband hat bis heute das Recht der aktiven Mitgliedschaft beibehalten.

Am 18.September 1986 findet im INFO – Zentrum der Zuckerfabrik Lage die erste und konstituierende Sitzung des Beirates des Verbandes statt. Mit der Geschäftsführung von Pfeifer und Langen, vertreten durch die Herrn Dr.Rämisch und Freiherr von Maltzan, werden die wichtigsten Ziele der Verbandsarbeit abgestimmt und der Vorstand gewählt. Der 1.Vorsitzende wird Herr Fritz Saacke aus Emmerthal, zu seinen Stellvertretern werden die Herrn Dr. Martin Ellermann, Stapellage und Herr Gustav Meyer zu Hartum, Herford-Diebrock gewählt. Damit konnte der Verband nicht nur seine Arbeit sondern auch schon in der ersten Kampagne 1986 seine Kontrollfunktion bei der Rübenbewertung aufnehmen. Es ist bis heute die wichtigste Aufgabe des Verbandes, gilt es doch, die angelieferten Zuckerrüben, die auf der Waage ankommen, so exakt und so genau wie möglich zu bewerten und bestmöglich zu bezahlen.

Nach dem Abriss der Zuckerfabrik in Emmerthal wurde ein eigenständiges Verbandsbüro in Emmerthal eingerichtet, von dem aus bis heute der Verband seine Geschäftstätigkeit ausübt. Am 30.Juni 1987 findet auf Beschluss des Beirates die erste Mitgliederversammlung des Verbandes der Rübenanbauer im Lippe Weser Raum in Hessisch Oldendorf statt.

Der Verband der Rübenanbauer in Lippe Weser erlang die eigenständige Mitgliedschaft in der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) und wurde Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenanbauerverbände und in der Vereinigung Europäischer Rübenanbauer (CIBE). 1992 gründete unser Verband gemeinsam mit dem Rheinischen Rübenanbauer Verband und den drei Ostverbänden, die sich nach der Wiedervereinigung in den vier neuen Bundesländern gegründet hatten  und das Werk Könnern von Pfeifer und Langen beliefern, die Interessengemeinschaft Zuckerrübenanbau Mitte.

Nach zähem Ringen und vielfältigen Diskussionen hat sich unser Verband etabliert und hat damit die Basis für eine zukunftsorientierte Interessenvertretung der Rübenanbauenden Landwirtschaft im Lippe Weser Raum ermöglicht. Wichtig wird für die Zukunft sein, dass sich engagierte Landwirte mit Visionen für die Arbeit im Verband bereit finden. Dann kann die Verbandsarbeit Früchte tragen.

Die Vorsitzenden und ihre Stellvertreter seit Gründung:
Dank für ihren Einsatz

Vorsitzender:
Fritz Saacke (22.05.1986 - 30.04.1992)
Gustav Meyer zu Hartum (01.05.1992 - 30.04.2007)
Peter-Eric Froböse (01.05.2007 - 30.04.2010)
Karl-Friedrich Meyer (01.05.2010 - 30.04.2016)
Peter-Eric Froböse (seit 01.05.2016)

Stellvertreter:
Dr. Martin Ellermann (22.05.1986 - 30.04.2004)
Gustav Meyer zu Hartum (22.05.1986 - 30.04.1992)
Karl-Friedrich Meyer (01.04.1992 - 30.04.2010)
Peter-Eric Froböse (01.05.2004 - 30.04.2007 und 01.05.2010 - 30.04.2016)
Tillmann Vetter (seit 01.05.2007)
Henning Mund (seit 01.05.2016)
Jobst-Hartwig Detring (seit 25.10.2016)